Slowakei trifft Pferdeosteopathie
Eines Tages hat mich meine langjährige Freundin aus der Slowakei angeschrieben und mich um Rat gebeten, da ihr Pferd plötzlich beim Putzen des Rückens Abwehrreaktionen zeigte.
Das Pferd zeigte sonst keinerlei Bewegungsprobleme, allerdings war es im Training fauler als üblich. Wegen der Entfernung Deutschland – Slowakei habe ich ihr empfohlen, ihren Sattel überprüfen zu lassen und ihr angeboten, dass ich mir ihr Pferd bei meinem nächsten Besuch in meiner slowakischen Heimat anschaue und bei Bedarf osteopathisch behandle. Das Interesse war groß, sodass wir einen Termin organisierten, an dem ich einen kleinen Vortrag hielt, um über die osteopathische Arbeit, die in der Slowakei kaum bekannt ist, zu berichten. Auf der Reitanlage „Margitin Dvor“ haben sich mehrere neugierige Pferdebesitzer getroffen, um etwas über das Geheimnis der Pferdeosteopathie zu erfahren. Wir haben mit einem kurzem informativen Vortrag im gemütlichen Reiterstübchen begonnen. Um die Hauptfrage, was Osteopathie ist und wie sie funktioniert, so genau und ausführlich wie möglich zu erklären, habe ich ein anschauliches Beispiel aus der Praxis gewählt. Die im Anschluss an den Vortrag gestellten Fragen verdeutlichten, dass es für die Teilnehmer unerwartet war, durch welche verschiedenen Verbindungen reiterliche und gesundheitliche Probleme der Pferden entstehen können.
Die praktische Demonstration ging auf der nebenliegenden Wiese weiter. Als Musterpatient diente der 8-Jahrige Araberwallach „De Tarent“ von meiner Freundin, der seit ein paar Wochen
eine Empfindlichkeit des Rückens im Sattelbereich zeigte. Während meiner osteopathischen Anamnese erklärte ich den neugieirgen Interessenten, welchen Einfluss ein unpassender Sattel auf dieses Pferd hat, warum er eine Arbeitsunlust zeigt und was mögliche Folgen sein könnten,
ein solches Pferd unbehandelt weiterzureiten.
Daraufhin folgte die Betrachtung unterschiedlicher Pferde, von der 21-Jährigen „Bonita“, die seit einem Unfall Hinterhandprobleme aufweist, bis zum 6-Jährigen „Samson“, der nur präventiv gecheckt wurde und seine Behandlung als Wellness genoss.
So ging ein spannender Tag zu Ende.Während einer Abschlussdiskussion in entspannter, freundschaftlicher Atmosphäre wurde von mehreren Teilnehmern der Wunsch geäuβert,
ihre Pferde gerne bei der nächstmöglichen Gelegenheit osteopathisch checken zu lassen.
Darüber hinaus wurde der Wunsch nach einem fachlichen Seminar über Osteopathie, Anatomie und Biomechanik des Pferdes ausgesprochen.
Über dieses positive Feedback habe ich mich sehr gefreut!
Ich möchte mich ganz herzlich bei meiner Freundin, Jana Schwarzova, für diese tolle Möglichkeit, meine osteopathische Arbeit vor Ort vorstellen zu dürfen, bedanken. Es freut mich sehr, dass die in der Slowakei bisweilen unbekannte Arbeitsweise der Osteopathie interessiert angenommen wurde und neue Perspektiven öffnete.